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15. Dezember 2013

Rotkäppchen ein Märchen im Wandel

In "Rotkäppchen ein Märchen im Wandel" bearbeitete ich im letzten Jahr die Entstehung des Märchenmotivs in Bild und Text. Auszüge der dreidimensionalen Illustrationen möchte ich euch hier zeigen.
Volksmärchen von Paul Delarue
Erste literarische Version von Charles Perrault
Weltweit verbreitetste Version der Brüder Grimm
"Ein kleines Mädchen mit einer roten Kappe steht allein im Wald, wer mag es sein? Das ist nicht schwer zu beantworten, doch wo es herkam und was aus ihm wird, ist eine Frage, die hier behandelt werden soll. Rotkäppchen ist eins der beliebtesten, bekanntesten und meistvariiertesten Märchen. Im Laufe der Zeit hat sich seine Geschichte mehr und mehr verändert, und zugleich stellt es auch immer einen Spiegel der jeweiligen Epoche dar.
Wir folgen den Spuren des kleinen Rotkäppchens durch das Dickicht der Überlieferungen und konzentrieren uns dabei auf drei Varianten, darunter die wohl berühmteste Fassung der Brüder Grimm. Die Grundelemente des Märchens stammen jedoch aus der Erzähltradition des Spätmittelalters, die Geschichte hatte eine mündliche Tradition, so dass man sie von Generation zu Generation weiter erzählte. Zwar ist eine Originalschrift des Volksmärchens nicht aufzufinden, doch durch die Forschung Paul Delarues konnte im Jahre 1885 eine mündliche Erzählung rekonstruiert werden, die er in Nievre unter dem Titel Die Geschichte von der Großmutter veröffentlichte. Die sogenannten Warnmärchen waren in Frankreich so verbreitet, dass sie unzweifelhaft später auch Charles Perrault beeinflussten. Der Autor und Dichter veröffentlicht seine Fassung mit dem Titel Le petit Chaperon rouge, die im allgemeinen als Originalschöpfung angesehen wird, im Jahre 1697 in seiner berühmten Märchensammlung Contes de Fées, zusammen mit neun weiteren Texten. Sie stellt die wohl erste gesicherte schriftliche Fassung des Rotkäppchens dar, das heißt, es kann genau belegt werden wann und von wem sie verfasst wurde. Weitere hundert Jahre später erreicht das Märchen auch Deutschland, wo es 1812 in Kassel von den Brüdern Grimm unter dem Titel Rotkäppchen erscheint. Sie veröffentlichen das Märchen in überarbeiteter Form in der ersten Ausgabe ihrer Kinder- und Hausmärchen und verändern es bis 1857 immer weiter. Ihr Rotkäppchen stellt die bis heute etablierteste Version des Märchens dar.
Gerade durch die Fixierung auf schriftlich festgelegte Märchen, wie beispielsweise die Grimmsche Version des Rotkäppchens, wird oft nicht mehr wahrgenommen, wie sehr die Metamorphose, also die ständige Wandlung, zum Wesen der Märchen gehört. Wie bewahrenswert klassische Märchenversionen, wie die der Brüder Grimm auch sein mögen, ein Weiterleben der Märchen kann nur dann garantiert werden, wenn ihre Motive von unterschiedlichen gesellschaftlichen Situationen und Religionen wieder aufgenommen und neu interpretiert, variiert und erzählt werden. Denn so entsteht ein weitverästeltes Netz von märchenartigen Geschichten unterschiedlichen Charakters, welches sich über die ganze Welt zieht.
In diesem Buch wollen wir uns nun also auf die Spuren eines kleinen, nicht mehr ganz so jungen Mädchens begeben, um sie genauer kennen und verstehen zu lernen."

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